Umweltmanagement
Wichtige Anforderungen der neuen ISO 14001:2015
Die internationale Norm ISO 14001 wird derzeit überarbeitet. und tritt voraussichtlich im Herbst 2015 in Kraft. Die Vereinheitlichung der Struktur für eine bessere Integration des Umweltmanagementsystems in andere Systeme spielt dabei ebenso eine Rolle wie die Themen „Lebensweg- und Risikobetrachtung“ sowie die „Bewertung der Umweltleistung.“ Ab Veröffentlichung haben Unternehmen drei Jahre Zeit, ihr Umweltmanagementsystem umzustellen. Danach werden alle Zertifikate gemäß ISO 14001:2004 ungültig. TÜV Rheinland empfiehlt Unternehmen, sich bereits aktuell mit den Neuerungen zu befassen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
Managementsysteme mit Struktur
Die Revision ISO 14001:2015 wird in ihrem Aufbau der so genannten „High Level Structure“ folgen. Dies soll die Basis für eine identische Struktur aller Managementsysteme sowie für einen einheitlichen Gebrauch von Kerntexten und Begriffen schaffen. Dadurch enthalten auch andere Normen, die sich derzeit in Revision befinden wie die ISO 9001, einen einheitlichen Rahmen. Für Gebäudedienstleister, die verschiedene Normen (bspw. die ISO 9001 und 14001) einsetzen, bedeutet dieses: Es wird einfacher, die Managementsysteme in ein einziges zu integrieren. Auch eine anschließende Kombi-Zertifizierung, bei der mehrere Managementsysteme zugleich auf dem Prüfstand stehen, gestaltet sich damit effizienter.
Umweltaspekten
Das Thema „Risikobetrachtung“ spielt bei der neuen ISO 14001:2015 – ähnlich wie bei der neuen ISO 9001:2015 – ebenfalls eine wichtigere Rolle. Unternehmen sind zukünftig gefordert, das Risiko in Verbindung mit Gefahren und Chancen zu analysieren. Dieses bedeutet, dass ein Unternehmen Umweltaspekte bewerten muss. Unternehmen stellen sich dabei die Frage, inwiefern aus bestehenden oder potentiellen Umweltauswirkungen eine Gefahr (negativ) oder eine Chance (positiv) resultieren kann. Als hilfreiches Mittel zur Bewertung des Risikos dienen zum Beispiel sogenannte „black lists“ oder „white lists“. Gebäudereinigungsunternehmen können hier kritische beziehungsweise unproblematische Reinigungsmittel und Stoffe aufführen. Zertifizierungen wie der Blaue Engel dürfen bei der Erstellung dieser Listen ebenfalls berücksichtigt werden.
Kennzahlen für das Messen
Neben einer intensiveren Risikobetrachtung stellt die neue ISO 14001:2015 höhere Ansprüche an die Bewertung der Umweltleistung. Damit verbunden halten Leistungskennzahlen Einzug in das Umweltmanagement und fordern zukünftig von Unternehmen, dass sie Leistungskennzahlen entwickeln, welche die Umwelt betreffen. Auf Basis dieser Zahlen sollen Unternehmen die Verbesserung der Umweltleistung systematisch belegen können. Für Gebäudedienstleister wären Bereiche wie Wasser, Energie, Logistik, Abfall und Einsatz von Reinigungsmitteln relevant. Mögliche Leistungskennzahlen für diese Themenfelder wären z.B.:
- Liter Wasser/Mitarbeiter; Liter Wasser/m² zu reinigende Fläche
- Liter Reinigungsmittel/ m² zu reinigende Fläche
- Anteil Gefahrstoffeinsatz
- Anteil besonders umweltschonender Reinigungsmittel
- Durchschnittsverbrauch (in Liter Kraftstoff/100 km; bzw. Energieverbrauch/Arbeitsstunde bei Geräten)
- Energieverbrauch für Gebäudeheizung in kWh/m² (Verwaltung)
Quelle: TÜV Rheinland